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Montag, 6. September 2010

Home Sweet Home


Jetzt bin ich wieder zu Hause in Deutschland und freue mich riesig auf die Zeit hier. Die Frage ist nur, wie lange ich hier bin...

Indien ist ein schönes, aufregendes Land, und ich habe nur einen Bruchteil davon gesehen. Ich werde bestimmt irgendwann wieder zurückkehren. Es war nicht immer einfach, doch der leichteste Weg ist oft der langweiligste. Ich habe viele Dinge ausprobiert und Grenzen ausgetestet.

Ich hoffe, ihr konntet mich ein wenig auf meiner Reise begleiten und an meinen Abenteuern teilhaben. Hoffentlich haben Euch mein blog und die Fotos, die ich von Zeit zu Zeit gepostet habe, gefallen, die besten habe ich nicht in Netz gestellt. Wer sie sehen möchte, der ist herzlich eingeladen!

Ich hatte eine tolle Zeit in den letzten drei Monaten. Ich habe viel gelernt und erfahren - am meisten über mich selbst!

Die nächste Tour kommt bestimmt und der dazugehörige blog vielleicht auch. Danke für's lesen!

Essen in Indien






Über das indische Essen könnte man ewig philosophieren; ich versuche deshalb das für mich Wesentliche zusammenzufassen und mal mein tägliches Essen zu beschreiben.

Frühstück: Paratha, curd, pickles und chai
Paratha ist ein dünnes, rundes Brot, das so ähnlich wie ein Fladenbrot ist. Oft ist es gefüllt verschiedenen Dingen wie aloo (Kartoffel), paneer (fermentierter Käse) oder anderen Gemüsesorten und Kräutern. Dazu am besten noch eine kleine Schüssel curd (Joghurt) und meist in Chili eingelegte Pickles. Zu jedem indischen Morgen gehört ein guter chai. Chai ist eigentlich mehr Milch als Tee, indem viele verschiedene Gewürze wie Ingwer oder Cardamon sind. Die Hauptzutat eines chais ist jedoch eine Unmenge an Zucker. Für mich war dies der Start eines jeden Tages.

Mittagessen: Das typische indische Mittagessen ist Thali. Thali ist eine Silberplatte mit verschiedensten Dingen darauf, die in der genauen Zusammensetzung von Ort zu Ort variieren. Typischerweise bekommt man Dal (Linsen), ein bis zwei Sorten Curry (ein Curry ist kein Gewürz, sondern Gemüse oder Fleisch in Soße!), Reis und Roti (Brot); machmal gibt es noch Gurken, Tomaten und Zwiebeln dazu.
In den vielen Dhabas (kleine Straßenrestaurants mit kleiner Speisekarte) bekommt man ein solches Thali meist für rund einen Euro und kann soviel essen wie man will.

Abendessen: Mein liebstes Abendessen war palak paneer (Käse in Spinatsoße). Man bestellt ein solches Curry und muss dazu noch eine Beilage ordern, die normalerweise entweder Roti oder Reis ist. Die Auswahl bei solchen Curries ist schier unendlich. Nur ein verschwindend geringer Teil der Curries ist nicht vegetarisch. Zum Nachtisch gab es bei mir immer noch einen Lassi (Joghurtdrink), den man klassisch, süß oder mit Früchten genießen kann.

Wo man isst: Ich finde, je kleiner die Speisekarte, desto besser das Essen. Die Restaurants mit westlichen Gerichten sind nach meiner Erfahrung nicht so gut wie die Dhabas. Je dreckiger die Küche, desto besser das Essen!

Wie man isst: In Indien isst man mit den Fingern, und auch nur mit der rechten Hand (die linke ist für'n Arsch). Vorher auch immer die Hände waschen. Mit den Händen zu essen ist ganz einfach. Man mischt das Curry mit dem Reis und formt daraus eine kleine Kugel. Dann mit den Fingern zum Mund führen und mit dem Daumen in den Mund schnipsen. Wenn man Roti bestellt hat, dann reist man ein Stück ab und formt daraus eine Art Schaufel. Wie es weitergeht, muss ich nicht erklären.

Ich selber habe das indische Essen lieben gelernt, die vegetarische Küche fand ich toll und ich habe Fleisch überhaupt nicht vermisst. Das Essen ist nicht, wie viele denken, scharf, es ist lediglich sehr gut gewürzt. Da Indien sehr groß ist, gibt es viele verschiedene Arten von Essen und Gerichten; am besten, man probiert sie alle mal selber aus.

Mittwoch, 1. September 2010

19 Millionen und 1

Sechs Tage bin ich nun in Delhi und heute ist es Zeit Abschied zu nehmen - von Delhi und von Indien.

Diese Stadt ist einfach unbeschreiblich. Egal wann, egal wo, man ist nie alleine, hoert Dauerhupen und hat tausende von Geruechen in der Nase. Wenn man in Indien ist, dann sollte man nicht mit Delhi beginnen, weil man sich sonst sofort in den naechsten Flieger zurueck setzt. Es bedarf ein wenig Erfahrung, um hier zu ueberleben. Diese Satdt ist sehr stressig und man muss sich darauf einlassen wollen. Staendig wird man von Kindern mit grossen, traurigen Augen angebettelt. Die Armut hier ist enorm und fuer jeden spuer- und sichtbar. Am besten man ignoriert sie, wenn nicht, dann ist man schnell arm und die Nerven werden ueberstarpaziert. Die rund 19 Mio. Menschen in der Metropolregion machen das Leben nicht einfacher. Schupsen und draengeln ist der Normalzustand. Als 'goro' ist man sowieso nur eine laufendes Portemonnaie. Das Wort, das ich in den letzten Tage am meisten genutzt habe, war "no!"

"Do you want rickshaw, sunglases, hash, belt, shoes, t-shirt...?"

"No, no, no...!"

Trotzdem ist die Stadt fantastisch. Man hat Old Delhi mit seinen engen Gassen und Maerkten. Viele Sehenswuerdigkeiten sind dort. New Delhi ist fast wie eine westliche Metropole. Am Connaught Place bekommt man alles, was es in allen anderen Metropolen auf dieser Welt gibt, mit aehnlichen Preisen. Neben Mumbai sind diese beiden Stadtteile das pulsierende Zentrum Indiens.

Die Stadt ist einfach so riesig; jeden Tag habe ich einen anderen Stadtteil besucht und trotzdem nur einen Bruchteil gesehen. Jeden Tag habe ich etwas Neues erlebt.

Als ich das letzte Mal hier war, habe ich es gehasst, ich konnte kaum atmen. Zur Zeit ist Monsunzeit, deshalb ist der Smog nicht so schlimm. Dafuer hat man jeden Tag 35°C und 100% Luftfeuchtigkeit, was das Einschlafen zur Qual macht.

Ich koennte noch studenlang weiter erzaehlen, aber mein Flieger geht bald. Man muss diese Stadt einfach selber erleben, um sich ein Bild zu machen. Man kann aber nur zu zwei Ergebnissen kommen:

Entweder man hasst diese Stadt oder man liebt sie.

Die Geschichte von Fatima und Hassan: Epilog

Fatima und Hassan sind nun getrennte Wege gegangen.

Und was ist aus ihnen passiert?

Niemand weiss das so genau!

Auf irgendeiner Strasse auf dieser Welt werden sie sich bestimmt wieder begegnen!

Fatima ist noch am selben Abend in der grossen Stadt angekommen und dort geblieben. Einige Tage spaeter hat eine Sturzflut die grosse Satdt heimgesucht, bei der viele, viele Menschen starben. Fatima steht bestimmt wieder an irgendeinem Strassenrand, bereit fuer das naechste Abenteuer!

Hassan fand einen Truck, der ihn zwei Tage lang durch das ferne Land mitnahm; er schlief in einem Nomadenzelt und zwischen zwei Truckern in der Fahrerkabine, er trank Bergwasser, brauchte 12 Stunden fuer 20km ueber einen einzigen Berg. Hassan hatte niemanden, mit dem er sprechen konnte, denn niemand sprach dieselbe Sprache wie er. Trotzdem hatte er eine tolle Fahrt.

Als es den letzten Berg hinab - hinaus dem fernen Land - ging, dachte Hassan an seine Zeit mit Fatima zurueck. Er dachte an all die Erlebnisse, er dachte an seine letzte Frage an Fatima, er dachte an ihre Antwort...

...er laechelte!

Mahatma - grosse Seele

Ein Mann, den ich sehr verehre!

Mohandas Karamchand Gandhi

*2. Oktober 1869
†30. Januar 1948