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Freitag, 20. April 2012

Willst Du eine Reise machen...


Vor etwa einem Jahr unterhielt ich mich mit einer Freundin, die in den Urlaub fahren wollte. Sie wusste, dass ich immer mit möglichst wenig Gewicht reise. Nachdem ich am selben Abend nochmals darüber nachgedacht hatte, schrieb ich ihr diese leich abgeänderte Mail:

Willst Du eine Reise machen... 

...dann brauchst Du was zum Anziehen:
zwei Hosen, eine, die Du zum Weggehen anziehen kannst, und eine bequeme für alle Lebenslagen 
Vielleicht 'ne Shorts?
vielleicht ein Rock oder ein Kleid
so etwa vier Shirts oder Tops etc.
ein bis zwei Pullover, was schickes und was gemütliches
Unterwäsche für fünf Tage, waschen kann man immer, im Notfall umdrehen oder nichts tragen
Badesachen, im Notfall geht aber auch (farbige) Unterwäsche oder eine Shorts
für die Füße braucht man eigentlich nur ein Paar Allrounder und Flip Flops oder Badelatschen
Special Features, braucht man nicht unbedingt, tun aber gut: Jogginghose, dicke Socken, Schal oder Tuch für alle möglichen Zwecke, u.a. als Decke

...dann sollte man sich ab und zu auch mal waschen:
ein Handtuch als Allrounder
Duschgel /Shampoo, am besten als Kombi, eine gute Kernseife ist erstaunlich gut und platzsparend
Zahnbürste + -pasta, in einigen Ländern gibt es dazu gute Alternativen!?! bekommt man überall
Deo, gegen Schweiß und um ein wenig zu duften
Parfum - lass' es zu Hause
Nagelschere, -feile, immer gut zu haben
Rasierer oder Natur pur? Ich empfehle Einwegrasierer, die bekommt man überall
Rasiergel etc, brauchst Du nicht, nimm' Duschgel
Q-Tips, Tampons, Binden etc. ein paar sollten dabei sein, kann aber auch überall kaufen
Verhüterlis

...dann braucht man auch Entertainment:
ein gutes, am besten englisches Buch, das kann man oft in Unterkünften tauschen
Handy, MP3, Laptop, kindle etc.
Ladekabel und -stecker nicht vergessen
immer auch daran denken, dass es in anderen Ländern andere Steckdosen gibt
Foto, Batterien oder Auflader, Speicherkarte
auch immer gut USB-Stick oder Festplatte

...dann solltest Du über diese Dinge vorher nachdenken:
Visa, Kredit-, EC-Karte, Versicherung, Impfungen, Erste Hilfe, Medikamente, Schlafsack, Campingausrüstung, Schloss, Taschenlampe oder Kopfleuchte, Regenjacke, Mütze, Mückenspray, Mosquitonetz und evtl. Rückflug.....

...dann musst Du all diese Sachen auch transportiern können:
Viele, und damit meine ich vornehmlich das weibliche Geschlecht, packen ihren Koffer mit allerlei Klimmbimm voll und können ihn dann noch nicht mal von der Haustür bis zum Taxi tragen. Ich reise mit einem kleinen Rucksack (32l), da hat bisher immer alles reingepasst und ich habe nichts Unnötiges dabei gehabt. Dazu eine kleine Umhängetasche. Ich hatte Armfreiheit und konnte die rund 15kg problemlos einen ganzen Tag lang tragen.  

Sonntag, 8. April 2012

One Night in Bangkok

Einige nennen sie City of Angels, für andere ist sie die Stadt, in der alles möglich ist, und andere wiederum verdammen diese Stadt - Bangkok.
Schon bevor ich auf meine Reise aufgebrochen bin, stand für mich fest, dass das Ende einer langen Tour hier sein wird. Irgendwie war meine Motivation diese Stadt zu erleben nach so vielen Monaten, Ländern und Abenteuern nahe Null. Ich schleppte mich durch die letzten Tage und dachte mehr an die Heimreise als an das, was es hier zu erleben gab. Doch am letzten Abend sollte sich das ändern...

An diesem Nachmittag bekam ich folgende Mail von Josh, den ich schon auf Borneo und einige Wochen zuvor in Bangkok getroffen hatte:

hey aaron

I just got back to bangkok today. the 5th of april. i come to the lucky beer/khaosan center at 9pm. are you still in bangkok?

internet was fucked in myanmar so i just didnt bother trying to use it.

josh

Um neun Uhr abends kam ich zum Treffpunkt und Josh wartete schon auf mich. "Josh, I got nine hours until I am going home. It's a big night. Let's do it!"

Eine beliebte Beschäftigung auf der Khao San Rd. ist das Leute beobachten. Am Nachbartisch tanzten schon die ersten Koreaner. Oder sollte ich lieber sagen, sie kämpften gegen die Schwerkraft an? Wie auch immer, es war sehr amüsant und animierte nicht nur uns. Je weiter der Zeiger der Uhr vorrückte, desto geringer wurde die Hemmschwelle und ausgelassener die Stimmung.

Die Straße lebt, besonders zu dieser Tageszeit.

Und so ließen wir uns die Straße entlangtreiben. Alle fünf Meter eine andere Bar mitten auf der Straße mit ein paar Tischen, kalten Getränken und lauter Musik. Nur die Wahl war die Qual. Also hielten wir nicht nur an einer der unzähligen Auffüllstationen. Doch richtig tanzen war nicht möglich. Es dauerte also nicht lange bis wir uns in einen der Clubs aufmachten, um überschüssige Energien abzubauen.

Die Zeit war längst vergessen; es zählte nur die Nacht. Alles war möglich heute Nacht.

Der Hunger trieb uns wieder auf die Straße. Kein Problem, alles vorhanden. Doch auch hier: Die Wahl war die Qual.

Frisch gestärkt wollten wir uns nun etwas gönnen, schließlich hatten wir schon einige Broteinheiten zu uns genommen und den Saturday Night Fever-Hüftschwung ausgepackt.
Eine Fußmassage ließ uns wieder ein wenig runterkommen und neue Energien auftanken.
Schon nach einer halben Stunden riss uns die Strömung der durch Neonreklame taghellen Straße mit. Wir trieben so die Straße entlang und endeten mit einem der vielen Tuk Tuk-Fahrer. Der Ort, wo wir hinfuhren, hatte nur wenig mit Tischtennis gemeinsam...
Ab hier sind meine Erinnerungen etwas verschwommen. Sorry Mom, dass ich Dir nicht die ganze Geschichte erzählen kann.

Irgendwann schreckte ich auf. Ich war in meinem Hotelzimmer.

"Oh shit, wie spät ist es? Ich muss nach Hause!"