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Montag, 30. Januar 2012

MyNila

Ein Hostel ist ein ganz eigener Mikrokosmos, man trifft Menschen von ueberall her, jung und alt, arm und reich. Einige bleiben nur kurz, andere leben dort. In Manila habe ich ein ganz besonderes Hostel gefunden - friendly's. Es war meine Oase in einer sehr zwielichtigen Gegend. Hier ist eine kleine Auswahl von Menschen, denen ich hier begegnet bin.

Mike: seit eineinhalb Jahren unterwegs. Es war das Ende seiner Weltreise. 50 Laender hatte er breist, darunter Exoten wie Ost-Timor (1.500 Besucher pro Jahr), Guam irgendwo im Pazifik. Seine Leidenschaft war der Jungle, vielleicht sollte ich das auch mal machen.
Jinky: eine Filipina, alleineriehende Mutter. Sie hatte harte Schicksalsschlaege in der vergangene Zeit und machte in Manila einfach nur ein paar Tage Urlaub.
Arni: 68 hat eine Freundin, 31 Filipina. Mein erster Eindruck war das typische Touristenbild, aber das aenderte sich schlagartig, als ich ihn kennenlernte. Waehrend seiner 52 (!) Jahre auf Reisen ist er u.a. neun Jahre lang ums Mittelmeer gewandert.
Raymond: Seit er in Rente ist erlaubt ihm seine Frau drei Monate im Jahr zu reisen. Mit ihm habe ich eine sehr lange Diskonacht verbracht und ich muss sagen, er hat es voll drauf!
Jerome: Ist von Frankreich nach Peking getrampt und bereist jetzt per Motorrad den Rest der Welt. Ein schraeger Vogel, der fuer jeden Spass zu haben ist.
Marc: Daene, Anfang 20, studiert und macht gerade ein Praktikum in seiner eigenen Firma auf den Philippinen. Wenig Arbeit, viel Surfen und ausreichend Kohle. Der hat echt ein super Studentenleben.
Jim: War frueher beim Peacecorps, lebt seit 18 Jahren im Paradies, hat seine eigene Tauchschule und engagiert sich stark fuer das Wohlergehen seines Ortes. Er wollte, dass ich fuer ihn arbeite, obwohl ich gar nicht tauchen kann.
T-Bone: lebt im Hostel, seine Ex-Freundin erwartet ein Kind von ihm und er kann nicht weg. Ich beneide ihn nicht um seine aktuelle Lebenssituation.
Jeff: Lebt in Manila, kommt fast jedes Wochenende ins Hostel, um mit voellig fremden Menschen aus aller Welt zu feiern.
Niki: Inderin, reist, um den gesellschaftlichen Zwaengen ihrer Gesellschaft zu entkommen.
Jody: "He's a great motherf**ker!"

Fuer mich endet das Kapitel Philippinen hier vorerst. Naechstes Ziel: Singapur und dann will ich die letzten wild lebenden naechsten Verwandten von uns Menschen finden...

Montag, 23. Januar 2012

Wo bin ich? Teil 3

Neue Runde, neues Glueck.
Die beiden ersten Raetsel sind geloest worden. Glueckwunsch an die Gewinner! Die richtigen Antworten waren Halong Bay in Vietnam und Sagada auf den Philippinen.

Welche Stadt ist diesmal gesucht?

An jedem verdammten Sonntag

Sonntag Mittag, irgendwo auf den Philippinen.
Unzaehlige Maenner stroemen in eine Richtung, in Richtung Arena. Vielen kostet es einen Tageslohn, um dabei zu sein. Innen, in der Arena, geht es um viel: es geht um Ehre und sehr viel Geld. Wie bei einem Boxkampf sind die Raenge gefuellt mit Menschen. Die Stimmung ist auf geheizt, als die Gladiatoren den Ring betreten. Waehrend sich die Kontrahenten noch ein wenig aufwaermen, um in die richtige Stimmung zu kommen, wird die Lautstaerke immer groesser; verschiedene Handzeichen werden gemacht und es hoert sich an, als ob hier eine Marktschreierversammlung waere. Dann geht es los. "Ah" und "Oh" schallt es von den Raengen - und nach nach nur wenigen Sekunden ist alles vorbei. Einer der beiden Gladiatoren hat es nicht ueberlebt. Es beginnt Geld zu regnen. Da fliegt mal eben ein ganzer Monatslohn an einem vorbei und wechselt den Besitzer, so wird hier gewettet - und das mehere hunderte Mal am Tag.
Der unterlegene Gladiator kommt im Anschluss zumeist in den Kochtopf oder auf den Grill.

Dienstag, 17. Januar 2012

Wo bin ich? Teil 2

Das erste Raetsel ist leider noch nicht geloest, nahe dran, aber viel bekannter. Es kann weiterhin geloest werden.

Auch hier gibt es wieder Souveniers von meiner Reise zu gewinnen.

Heute geht es um dieses Bild:

Going up the country

Ich glaube es war ein Sonntag Abend, als ich in Manilas Rotlichtviertel auf Tobi traf. Wir hatten den ueblichen Backpacker-Smalltalk und verstanden uns von Anfang an. "Ich in den naechsten Tagen nach Norden in die Berge reisen", sagte ich. Er stand auf, schuettelte mir die Hand und sagte: "Ich bin dabei!"
Schon am naechsten Abend sassen wir im eiskalten Bus in Richtung Norden. Nach erstaunlich viel Schlaf erreichten wir am naechsten Morgen unseren ersten Zwischenhalt, von dem es auf dem Dach eines Jeepneys weiter die Berge hinauf ging. Vom ersten Moment fuehlte ich mich sehr wohl in diesem Ort, ich merkte wie die Anspannung der Grossstadt und der Reise sofort verschwunden war. Zu spaeter Stunde kehrten wir in einem der lokalen Wirtshaeuser ein. Drei weitere Gaeste waren da. Zwei Althippies und eine junge Kanadierin. Am Ende des doch noch recht langen Abends sagte ich zu Sophy: "Wir gehen morgen wandern, ohne Guide, wenn Du mitkommen willst, dann komm' zwischen neun und zehn zu unserem Hotel. Es ist das babyblaue die Strasse runter."
Am naechsten Morgen stand sie puenktlich auf der Matte - wir hatten nicht damit gerechnet. Ab jetzt waren wir zu dritt. Es ging bergauf und -ab, in kleine Hoehlen, entlang von Fluessen, wir badeten in Wasserfaellen etc. Nach der Hitze der vergangenen Wochen tat die Abkuehlung in den Bergen wirklich gut. Nachts musste man etwas langaermliges anziehen. In der Naehe von unsrem Bergdorf sind viele Hoehlen, wovon wir zwei besuchten - diesmal mit Guide. Von einer kleinen Hoehle ging es tief durch den Berg zu einer groesseren Hoehle und dann wieder ans Tageslicht. Ich hatte mich entschieden die vierstuendige Tour barfuss zu machen, was ich als sehr gute Entscheidung herausstellte. Die steilen Felsen mussten wir an Seilen hinunterkletterten, wir schwammen in unterirdischen Seen und zwangen uns durch enge Spalten. Zum Glueck hatten wir einen Guide, der mit Adlerauge auf unsere Laterne achtete: "Das ist unsere Lebensversicherung." Wie recht er hat, ohne Licht kannst Du nur hoffen, dass die naechsten noch am selben Tag vorbeikommen.


Nach einigen Tagen ging es fuer Tobi und mich weiter in ein weiteres Bergdorf. Um es von der naechsten Strasse zu erreichen muss man erst etwa eineinhalb Stunden bergauf und dann nochmal 45 Minuten bergab laufen. Aber der Ausblick entschaedigt fuer alles:


Drei Tolle Tage verbrachten wir in den Reisfeldern, natuerlich zu Fuss.

Wie es jetzt weitergeht, weiss ich noch nicht, es wird irgendetwas spontanes sein. Zwei Wochenhabe ich auf den Philippinen noch...

Donnerstag, 12. Januar 2012

True Manila

True Manila - eine Tour der etwas anderen Art.

Zu siebt machten wir uns auf den Weg Manila von einer anderen Seite kennenzulernen. Wir waren aus England, Frankreich, der Schweiz, Australien, Deutschland und den Philippinen und wollten das wahre Manila sehen. In einem der Slums der 19-Millionen-Metropole hielten wir an. Sofort waren wir von unzähligen Kindern umringt - also spielten wir erst einaml 'ne Stunde mit ihnen oder tanzten mit ihnen oder spielten die Manila-Version von Billard mit ihnen.


Auf der Straße neben uns wurden Hahnenkämpfe ausgetragen; zum Glück nur Training, ohne Rasierklingen oder töten. Zum Thema Hahnenkämpfe kommt später sicher mehr. So schön das Spielen mit den Kindern auch war, wir mussten weiter. Wir wollten etwas Gutes tun. An einem der zahlreichen kleinen Shops stoppten wir und ließen den Klingelbeutel rumgehen. Jeder gab, was er wollte. Am Ende wurde für das Geld Reis, Milchpulver, Dosenfleisch und Kekse gekauft. Um neugierige Blicke und Neid zu vermeiden, ging es schwer bepackt zum Haus unseres Tourguides Edwin, damit wir die Carepakete in Ruhe fertigmachen konnten. Als wir wieder aus dem Haus kamen, hatte es begonnen in Strömen zu regnen. Die Kinder spielten immer noch auf der Straße und hatten großen Spaß. Nass bis auf die Unterhose - egal, wir hatten Spaß! Natürlich wurden dann die Kekse unter den Kindern aufgeteilt - zumindest so gut wir konnten. Die Carepakete waren aber für wirklich Bedürftige. Also ging es nicht weit zu einer Brücke:


Es war stockdunkel unter der Brücke. Ein schmaler Gang führte hinein ins Dunkel, aufrecht laufen nicht möglich, von sanitären Einrichtungen brauchen wir nicht sprechen, links und rechts Holzverschläge, nicht viel größer als ein Bett, aber ohne Bett, nur mit spärlichem Licht, darin Familien mit Kindern. Ich habe schon viel Armut gesehen, aber so eine Art zu leben bisher noch nicht. Was sagt man zu solchen Leuten, wenn man ihnen eine kleine Unterstützung gibt? Ich habe ihnen jedesmal, wenn ich ihnen ein Carepaket gegeben habe, ihnen ein Frohes neues Jahr gewünscht. Sie haben gelächelt...

Ein tolles Projekt! Bitte unterstützt es auf Facebook oder geht auf die Seite und erfahrt mehr.
www.truemanila.com


Samstag, 7. Januar 2012

Wo bin ich?

Fuer die erste richtige Antwort gibt es ein Souvenier von meiner Reise!
Bitte die Kommentarfunktion nutzen.


Tipp: Ich bin ein Wunder der Natur


PA-LA-WAN

Ich habe mich verliebt! Palawan!

Diese Inselgruppe im Westen der Philippinen ist so ein schoenes Fleckchen Erde. Rund 2.000 Inseln zaehlen dazu, welche (noch) nicht vom Tourismus zerstoert sind.

Im Norden ist die Insel Busuanga mit der Hauptstadt Coron, die ein Synonym fuer Wracktauchen ist. Die Insel hat nicht sehr viel zu bieten, ausser einigen Straenden und der Nachbarinsel Caluit Island, auf die zahlreiche afrikanische Tiere exportiert wurden. Das wichtigeste sind die Gewaesser um Coron. Mehrere japanische Kriegsschiffe haben hier im zweiten Weltkrieg ihr Ende gefunden. Eines kann man sogar erschnorcheln. Wenn man Abenteuer moechte, dann mietet man sich einfach ein Kayak und erkundet die umliegende Insel- und Unterwasserwelt. Ueberall gibt es noch intakte Korallenriffe, aufregende Buchten zwischen den Kalksteinfelsen und einsame Straende. Ein paar Tage hier koennen wirklich nicht schaden!

Palawan ist die groesste Insel dieses Archipels. Hier findet man eines der sieben Wunder der Natur - den Untergrundfluss. Natuerlich hat sich hier die Tourismusbranche sehr gut organisiert, aber trotzdem ist es einen Besuch auf alle Faelle wert. Alleine kann man den Fluss leider nicht besuchen, deshalb braucht man einen Guide bzw. jemanden, der einen durch das unterirdische Labyrinth paddelt. Schon nach einigen Metern ist des dunkel und ohne Lampe ist man verloren. Insgesamt ist der Fluss ueber acht Kilometer lang und laengst noch nicht alles ist erkundet. Eine Tour dauert 45min und fuehrt etwa 1,5km tief in die Hoehle. Unezaehlige Fledermaeuse schwirren umher, es tropft von der Decke - es ist nicht immer Wasser, sondern Guano, also Mund zu - und die Geraeusche sind ein Mix aus Stimmen und kreischenden Feldermaeusen. Mein Fazit: Aehnlich wie jede andere Hoehle, aber der Fluss macht's.

Der Grossteil der Insel ist Jungle und Kalkfelsen. Wenn man vom Untergrundfluss vier bis fuenf Stunden nach Norden faehrt erreicht man El Nido. Fuer mich, wie schon gesagt, einer der schoensten Orte auf unserem Planeten. Du moechtest Korallen und bunte Fische sehen - hier bist Du richtig! Du moechtest spannende Lagunen und Buchten erleben - hier bist Du richtig! Du moechtest Traumstraende mit tuerkisem Badewannenwasser - hier bist Du richtig! Du willst Robinson Crusoe sein und fuer ein paar Tage deine eigene Insel haben - hier bist Du richtig! Aber nicht mehr lange. Auch hier nimmt der Tourismus ein immer groesseres Ausmass an und wird, meiner Meinung nach, die zauberhafte Natur gefaehrden.

Ich persoenlich halte diesen Weg fuer den besten: Besorg' Dir ein Motorrad und zieh einfach los! Ich war mit einem Italiener unterwegs und wir fanden zwei Kilometer weissen Sand, unbegrenzt viele Kokusnuesse und keine Menschenseele. Wer es noch ein wenig exklusiver moechte, der laesst sich einfach durch die Inselwelt schippern, sucht sich eine Insel aus, laesst sich absetzen und am naechsten Tag wieder abholen. Das ist alles kein Problem und belastet das Portemonnaie nicht allzu sehr. Allen, die nicht so Abenteuerlustig sind, kann ich versichern, dass es hier zahllose Inselresorts gibt, die jeden Luxusstandard bereithalten.

Noch ist Palawan ein paradiesischer Ort, wie lange es so bleiben wird, kann ich nicht sagen, aber ich denke nicht mehr allzu lange. Wer Abenteuer und urspruengliches will, der sollte sich beeilen...