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Donnerstag, 5. April 2012

Maennerpension

Am Ende meiner Zeit in Suedostasien moechte ich noch ein Thema ansprechen, das mich schon die gesamte Zeit beschaeftigt. Er ist ueberall sichtbar und laesst mich nachdenken - ich nenne es 'Tourismus'.
Zu Hause haben wir immer den Witz gemacht: "Der faehrt zum Tauchen nach Thailand, jaja." Hier also ein paar Beobachtungen und Anekdoten, die ueber die sogenannten 'Touristen' gemacht habe:
Ueberall, wo ich hingekommen bin, sieht man sie. Der weisse Mann aus dem Westen, dem man ansieht, dass er in seinem Leben eine Menge Bier getrunken hat, und seine Begleiterin. Nicht nur das Verhaeltnis zwischen Masse und Umfang ist ueberproportional, sondern zumeist auch der Altersunterschied. 40 Jahre Unterschied ist keine Seltenheit. Muessen da nicht Gedanken an Kinder oder Enkelkinder kommen?
Man muss aber der Fairness halber sagen, dass dies in weiten Teilen der Bevoelkerung akzeptiert wird und gleichzeitig eine Moeglichkeit ist einigen Lebenssituationen zu entfliehen. Ich selbst habe mit vielen Leuten ueber dieses Thema gesprochen.
Was weitaus erschuettender ist, das sind diese Orte, an denen alles moeglich ist, wenn man nur genug Geld hat. Viele dieser Orte sind bis nach Europa hin bekannt. Die Namen dieser Orte moechte ich hier nicht nennen. Von einem Ort auf den Philippinen, in dem frueher eine amerkanische Militarbasis war, habe ich gehoert, dass einige Leute mit Stolz sagen: "The biggest whorehouse in the world." Ich habe einen grossen Bogen um diese Stadt gemacht und kann das deshalb nicht bestaetigen. Was mir gesagt wurde war schockierend: Mehr als 10.000 Prostituierte arbeiten hier und nochmal mindestens die gleiche Anzahl ist in der selben Branche anderweitig beschaeftigt.
Da ich einige Zeit in Manilas Rotlicht- und Partyviertel verbracht habe, konnte ich das Leben dort mehr in Erfahrung bringen. Das Thema Ladyboys ist so eines. Ich muss zugeben, ich habe ein wenig Angst vor ihnen. Nicht nur weil sie sehr offensiv auf Maennerjagd gehen, sondern auch weil ich bei vielen sagen muss: "Wow!" Oft habe ich Geschichten gehoert, dass ein Freund von einem Freund nach ein paar Drinks zuviel mit ihnen im Hotel gelandet ist. Ob mit Absicht oder nicht, mir ist das egal. Ich respektiere sie - sie sind nur nicht mein Fall. Ein Zitat, das ich ueber die Akzeptanz der Ladyboys gehoert habe, trifft meine Einstellung dazu sehr gut: "It's just another gender."
In Manila, gegenueber meines Guesthouses, war eine Bar/Restaurant das immer geoeffnet war und allerhand Leute anzog. Billiges Bier und leichte Maedels - eine gefaehrliche Mischung. Wenn man den Maedels erst einmal klar gemacht hat, dass kein Interesse vorhanden ist, dann hat man manchmal ganz erstaunliche Gespraeche und bekommt Geschichten aus erster Hand. Man erfaehrt ueber die Gruende, warum sie das machen, und die ueblichen Preise. Ich will es nicht glauben, dass diese Maedels sich fuer eine Handvoll Dollar prostituieren. Seit diesen Gespraechen und seit ich einige Leute kenne, die in Korea leben, habe ich eine anderes Bild von Koreanern. Ich glaube, sie sind die schlimmsten von allen. Uebrigens, von den Maedels werde sie die 333 genannt: 3cm, 3 Minuten, 3.000 Peso.
Die uebliche Praxis des Tourismus' ist, sich eine Freundin fuer den Urlaub zuzulegen. Man nimmt sie einfach mit, zahlt den gemeinsamen Urlaub und haellt ihre Hoffnung aufrecht, einen ptenziellen Ehemann gefunden zu haben. So verbringen viele ihren Urlaub mit einer bereitwilligen Reisebegleitung. Alle Alterklassen tun dies.
Das ganze Thema 'Tourismus' ist ein schwieriges und ich glaube nicht, dass es loesbar ist. Zu viel Geld ist im Spiel und zu viele Existenzen haengen davon ab. Ich persoenlich versuche meinen kleinen Beitrag zu geben, um dieses Problem anzugehen. Deshalb moechte ich mit einer kleinen Anekdote abschliessen:
Neulich war ich in einem kleinen Dorf in der Provinz auf Diskobesuch. Natuerlich waren auch 'Touristen' mit ihren Begleiterinnen dort. Einer fiel mir besonders auf. Kurz vor dem Rentenalter, Walrossschnauzer und zwei Begleiterinnen, beide so um die 20. Es war ein komisches Bild die drei dort tanzen zu sehen. Also ging ich rueber zum Casanova und sagte: "You have two beautiful daughters. Do you mind if I dance with them?" Kurz darauf war er ohne seine Toechter verschwunden...

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